An
solchen sonnigschönen Tagen will man doch nichts lieber als ein Picknick im
Freien mit seinen Liebsten geniessen. Genau das hatten meine Schwestern und ich
für heute geplant. Wie wir ja alle
wissen, bin ich in der Familie jeweils für die Verpflegung zuständig. Also habe
ich mir einen leichten Snack überlegt, den man neben dem Plaudern geniessen
kann. Nebenbei, das heisst für mich, es muss etwas Handliches sein. Etwas, das
sozusagen mit einem Haps im Mund ist. Etwas, dem beim In-den-Mund-führen nicht
so viel Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Das, aber, sobald es den Gaumen
kitzelt, trotzdem die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient ha - weil es einfach
so gut ist, dass man darüber sprechen muss! :) Und weil wir Schwester
Hülsenfrüchte genauso lieben wie das Dippen, habe ich diese Dinge einfach
kombiniert. Inspirieren lassen habe ich mich dabei von dem dank diversen
Fastfood-Ketten omnipräsenten Snack schlechthin: Den berühmt-berüchtigten
Pommes Frites. Ihr fragt Euch jetzt bestimmt, was Pommes und ein Snack aus
Hülsenfrüchten für Gemeinsamkeiten haben. Ehrlich gesagt ausser der Form und
der tollen Eigenschaft, sich zum Dippen zu eignen, gar nichts. Doch genau diese
beiden Dinge sind es, die mich auf das Rezept für meine Linsensticks gebracht
haben. Aber genug der Ähnlichkeiten; kommen wir zu den Unterschieden. Der
grösste Unterschied ist, wie ich finde, der Gesundheitsfaktor. Die Linsensticks
müssen nicht frittiert werden, damit man seine Finger nicht von ihnen lassen
kann. Sie erhalten ihr tolles Aroma auf eine ganz natürliche Art und Weise,
nämlich durch die Kombination frischer und naturbelassener Lebensmittel voller
Geschmack. Ausserdem sind die Linsensticks, obwohl sie als Snack durchgehen,
wie alle Gerichte aus Hülsenfrüchten schön sättigend. Also muss man keine Angst
vor leeren Kalorien haben. Als letztes Argument zu Gunsten der Linsensticks:
Ihr könnt sie warm oder kalt und sofort oder erst später essen. Denn die Sticks
behalten ihren Geschmack und ihre Konsistenz auch nach einem
langen Gespräch! :) Das Einzige, was sie noch verführerischer machen, sind zwei
wunderbare Dips. Saisongerecht wie ich (meistens) bin :p, habe ich mich hierfür
Artischocken, Kresse und Rhabarber bedient. Aus dem Rhabarber wurde eine
rauchige Barbecue-Sauce und dem feinen Duft der Artischocke habe ich eine
Portion würzige Kresse zugefügt und daraus einen einzigartigen Dip gezaubert.
So unterschiedlich wie diese Saucen sind, so perfekt harmonieren die beiden mit
den Linsensticks. Also auf in die Küche und danach direkt in den Garten!
Rezept
ergibt vier Portionen
Für
die Linsensticks
200
g rote Linsen (getrocknet)
2
Karotten (ca. 200 g)
1
Frühlingszwiebel
1
TL Olivenöl
500
ml Wasser
Salz
und Chiliflocken
Ausserdem:
Olivenöl
für die Form
Für
die Rhabarbecue-Sauce
3
Rhabarberstangen (ca. 450 g)
2
EL Rotweinessig (vegan)
10
EL Agavendicksaft
1
EL Paprika Rosenscharf
1
Lorbeerblatt
Salz
und Rauchpaprika (nach Geschmack)
Für
den Artischocken-Kresse-Dip
1
grosse Artischocke
50
g Sonnenblumenkerne
150
ml Wasser
50
g Kresse
1
Spritzer Zitronensaft
Salz
und Pfeffer
Die
Linsen im Mixer zu einem feinen Mehl mahlen. Das Linsenmehl in eine grosse
Schüssel füllen und langsam das Wasser einfliessen lassen. Dabei stetig
umrühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Den Linsenteig für eine halbe
Stunde ruhen lassen.
Den
Ofen auf 240° vorheizen.
Die
Karotten schälen und mit einer Röstireibe grob raffeln. Die Frühlingszwiebel
waschen und hacken. Die geraspelten Karotten und die gehackte Frühlingszwiebel
im Olivenöl ca. 3 Minuten anbraten. Das gebratene Gemüse unter den Linsenteig
rühren und das Ganze mit Salz und Chiliflocken abschmecken.
Eine
flache Kuchenform (34 cm Ø) mit Olivenöl einfetten und den Teig darin
verteilen.
Den
Linsenfladen im vorgeheizten Ofen ca. 30 Minuten backen und danach leicht
abkühlen lassen.
Inzwischen
die Rhabarberstangen waschen und in ca. 1 cm grosse Stücke schneiden. Den
geschnittenen Rhabarber mit dem Essig und dem Agavendicksaft aufkochen. Danach
die Temperatur runter drehen und köcheln lassen, bis der Rhabarber zerfallen
ist. Dies dauert ca. 20 Minuten. Jetzt die Sauce mit dem Paprika Rosenscharf,
Salz und Rauchpaprika (nach Geschmack) abschmecken. Das Lorbeerblatt zugeben
und die Rhabarbecue-Sauce nochmals 5 Minuten köcheln lassen. Die Sauce in ein
sauberes Glas füllen und abkühlen lassen. Die Rhabarbecue-Sauce hält sich
einige Tage im Kühlschrank. Wenn sie luftdicht verschlossen in sterile Gläser
gefüllt wird, ist sie noch länger haltbar.
Nun
die Artischocke rüsten. Hierfür zuerst eine Schüssel mit kaltem Wasser und
einigen Spritzern Zitronensaft bereitstellen. Mit einem scharfen Messer das
obere Drittel, sowie die äusseren härteren Blätter der Artischocken abschneiden.
Den Stängel der Artischocke schälen und in feine Streifen schneiden. Jetzt die
Artischocke halbieren und mit einem Löffel das Heu und die strohigen Blätter herauskratzen.
Die so präparierte Artischocke in Spalten schneiden und gleich ins
Zitronenwasser geben. Dies verhindert das Oxidieren der Artischocke. Die
geschnittene Artischocke in einer kleinen Pfanne mit dem Wasser und den
Sonnenblumenkernen köcheln, bis die Artischockenspalten weich sind (ca. 15
Minuten). Die gekochte Artischocke abkühlen lassen und mit dem Wasser und den
Sonnenblumenkernen im Mixer zu einem glatten Dip pürieren.
Die
Kresse waschen, abtropfen und fein hacken. Die gehackte Kresse mit dem
Artischockendip vermengen und den Dip mit Salz und Pfeffer und einem Spritzer
Zitronensaft abschmecken. Der Artischocken-Kresse-Dip schmeckt frisch am besten.
Jetzt
den leicht abgekühlten Linsenfladen in Sticks schneiden (geht am besten die
Sticks in der Form zu schneiden und dann herausnehmen) und mit der
Rhabarbecue-Sauce und dem Artischocken-Kresse-Dip servieren.
Lasst Euch von dem schönen Wetter beflügeln und geniesst natürlich das gute Essen! :)
Alles Liebe Ida
Hallo !!
AntwortenLöschenbin begeistert von Deinem Blog !
ist das normal, das die Lisenfladen noch sehr weich sind?
ich hatte sie fast 40 min im Ofen und trotzdem waren sie ziemlich weich.
vielen Dank
Stephanie
Schön zu hören! Viel Dank liebe Stephanie :) also die Linsenfalden sollten aussen leicht knusprig und innen weich aber nicht flüssig sein...
LöschenBei mir geht es eigentlich nie länger als 30 Minuten und ich Stelle das runde Blech immer auf ein Gitterrost. Sonst einfach die Temperatur auf 250 statt 240 Graf stellen.
Ich hoffe ich konnte Dir helfen... Ganz liebe Grüsse Ida
Hallo Ida,
AntwortenLöschenja, vielen Dank, dann waren sie tatsächlich zu lange drin. ich dachte, sie dürften nicht mehr weich sein.
Ähnliches Problem hatte ich leider mit der Kichererbsen-farinata.
Leider waren die Kinder nicht ganz so begeistert, aber das wird ein Rezept für den nächsten Brunch !
Aber dein blog ist toll, ich werde ihn weiter fleissig mitlesen :)
lg
Stephanie
Liebe Stephanie mit den gebackenen Rezepten ist es immer so eine Sache... Ich habe einen Gasofen und da ist es oft etwas anders als bei den modernen Elektroöfen :)
LöschenWas haben denn die Kinder nicht gemocht? Aber dass Du das Rezept trotzdem für einen Brunch nehmen möchtest, finde ich toll!
Vielen Dank und viel Spass beim Weiterlesen und natürlich ganz liebe Grüsse :)
Hallo Ida,
AntwortenLöschenes war die Konsistenz :) meine Kinder sind da etwas speziell ;)
lg
Steph
Liebe Ida,
AntwortenLöschenich komme gerade aus der Küche und habe diese Linsensticks vertilgt und ich muß sagen, die sind der Hammer. Nie im Leben hätte ich diesen tollen Geschmack erwartet. Das beste ist, das das Rezept sowas von simpel ist. Ich hab garnicht erst gewartet, bis die Sticks ausgekühlt waren. Den Rhabarber Dip hatte ich gestern schon gemacht und beides in Kombination: SPITZE. Sogar meine Kinder haben probiert und waren garnicht abgeneigt :-). Da ich meistens solche Rezepte erstmal für mich alleine ausprobiere (meine Halbstarken verlangen meistens nach Fleisch) bin ich immer auf der Suche nach solchen tollen Rezepten. Also liebe Ida, Daumen hoch und du bekommst von 8 von 5 möglichen Sternen :-)). Ganz liebe Grüße Sabine
Ich schon wieder :-). Weils so lecker war habe ich nochmal die doppelte Menge gemacht. Da ich nicht mehr soviel Möhren hatte, hab ich Paprika dazu genommen. Auch lecker. Ich hab dann alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegossen und fertig wars. Und die Kinder haben sich tatsächlich angemeldet und wollen was in die Schule mitnehmen. Ich kanns garnicht glauben......
LöschenWow Sabine das klingt ja toll und nach einem richtigen Erfolg :) dann kannst Du ja wahrscheinlich Deine Kinder langsam von einer pflanzlichen Ernährung überzeugen ;) und die Idee mit der Paprika tönt richtig lecker und werde ich auch mal testen <3
LöschenGanz liebe Grüsse Ida
Ja, aber das wird noch ein langer Weg werden. Ich muß ihnen halt immer mal was untermogeln und verschweigen was drin ist :-) Aber ich sehs auch eigennützig : ich muß nicht teilen ;-)
Löschen:) untermogeln das habe ich auch gekannt... Aber jetzt lieben alle die tolle Pflanzenkost und freuen sich immer total auf das neue Gericht:) Das mit dem Teilen ist natürlich super für Dich ;) so hat eben alles seine Vor- und Nachteile... Doch ich bin mir sicher, irgendwann wirst Du teilen müssen oder dürfen ;)
AntwortenLöschenGanz liebe Grüsse
Sehr lecker! Eine Bereicherung in meiner Küche! Den Rest habe ich nächsten Tag in Olivenöl angebraten.... auch sehr gut! Werde das später einmal in Rund ausstechen, braten und als Burgerfüllung verwenden! :-)
AntwortenLöschenVielen Dank liebe Isabel für Deine Nachricht! Toll, dass es Dir so gut geschmeckt hat :) Das mit dem Ausstechen ist eind super Idee, die ich auch ausprobieren werde:)
LöschenLiebe Grüsse Ida