Freitag, 17. April 2015

Selbstgebrautes Ananasbier

Warum nicht auch einmal ein Bier brauen, wie es mein Urgrossvater vor langer langer Zeit gemacht hat? :) Mein Urgrossvater hatte nämlich in Frankreich eine Bierbrauerei, was mein Grossvater mir bei jedem Besuch stolz verkündete. Und er war sich ganz sicher, wäre die Brauerei nicht unglücklicherweise abgebrannt, hätte sie es ohne weiteres mit Feldschlösschen und Heineken aufnehmen können. Ja, ihnen seinen Augen wäre sie die Nummer 1 auf der Weltrangliste gewesen und geblieben. :) Leider ist mein Opa schon seit längerem verstorben, denn ich hätte ihn gerne mit meinem selbstgebrauten Bier beeindruckt. Besonders weil er diese Biersorte garantiert noch nie getrunken hatte. Mein Bier besteht nämlich weder aus Hopfen noch Malz, dafür aus vergorener Ananas. Ananasbier ist ein typisch afrikanisches Getränk und ich habe es einmal auf einem Afromarkt probiert. Weil es mir so gut geschmeckt hatte, habe ich direkt nach dem Rezept gefragt. Weil man gute Dinge nicht für sich behalten sondern teilen soll, möchte ich es Euch heute vorstellen. Das Ananasbier erzielt mit wenig Aufwand eine grosse Wirkung und hat schon bei einigen unserer Gartenpartys für gute Stimmung gesorgt. :) Man braucht weder eine Brauerei noch sonst irgendwelche komplizierten Utensilien. Ein grosser Kochtopf mit Deckel, Flaschen und drei Tage Geduld sind alles was man benötigt und das Bier ist trinkbereit.


Rezept für 6 Liter Bier

1 reife Bio-Ananas
550 g brauner Zucker
150 g Rosinen
7 g trockene Hefe
6 l lauwarmes Wasser
1 daumengrosses Stück Ingwer (optional)
zusätzlicher Zucker (optional)


Die Ananas schälen und dann alles in Stücke schneiden (auch die Schale). In einem grossen Topf das lauwarme Wasser mit dem Zucker und der geschnittenen Ananas inklusive der Schale mischen. Die Rosinen hacken und ebenfalls ins Wasser geben. Jetzt die Trockenhefe über das Wasser streuen und ohne zu verrühren das Ganze, mit einem Deckel zugedeckt, eine halbe Stunde ziehen lassen (nicht erhitzen).

Nach einer halben Stunde alles gut verrühren und wieder mit dem Deckel zudecken. Das Bier jetzt 1 ½ Tage „brauen“ bzw. „ziehen“ lassen. Das Bier zwei Mal am Tag umrühren.

Nach den 1 ½ Tagen das Bier durch ein Sieb filtern und ohne die Ananas- und Rosinenstücke für weitere 1 ½ Tage zugedeckt gären lassen. Das Bier danach durch ein Baumwolltuch filtern. Das Bier wird beim gesamten Gärprozess nie erhitzt.

Wer das Bier kräftiger mag, lässt es noch ein bis zwei Tage länger gären.

Jetzt kann das Bier noch mit gehacktem Ingwer und wer es süsser mag mit mehr Zucker verfeinert werden. Es schmeckt aber auch einfach so schon super! Das Bier in Flaschen abfüllen (nicht zu voll, da es weitergären kann) und im Kühlschrank kühlen, bevor es getrunken wird.

Anmerkungen: Ich habe das Bier bis jetzt  nie länger als zwei Tage aufbewahrt. Also kann ich Euch nicht sagen, wie lange es haltbar ist. Was aber sicher ist, am zweiten Tag merkt man den Alkoholgehalt schon mehr :). Wenn Ihr es länger behaltet, würde ich zwischendurch die Flasche öffnen, damit das Gas entweichen kann.
In den Sommermonaten gärt das Bier durch die Hitze schneller und wird so nach kürzerer Zeit intensiver.
 

Obwohl ich eigentlich gar kein Biertrinker bin, dieses Bier hat es mir definitiv angetan. Es ist halt schon etwas Besonderes sein eigenes Bier zu trinken! :) Also auf die Plätze, fertig, brauen…

Alles Liebe Ida

8 Kommentare:

  1. Das ist ja mal ein abgefahrenes Bier! Ich bin absolut keine Biertrinkerin, aber DAS wird defnitiv nachgemacht; ich werde berichten :)

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    1. Vielen Dank! :) Ich bin eigentlich auch keine Biertrinkerin! :) Viel Spass dabei und lass es Dir schmecken :)

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  2. Hey, klingt total super, ich hab meinem Freund erzählt, dass ich das unbedingt ausprobieren will und er meinte- "Ist da dann garkeine Kohlensäure drin?!" - Hatte ich mich bis dahin nicht gefragt, aber dann schon...ensteht Kohlensäure durch die Gärung? oder gießt man das ganze mit Kohlensäurehalltigem Wasser auf? oder ist einfach keine drin? ;)
    Lieben Dank für eine Antwort,
    Sanna

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  3. Liebe Sanna vielen Dank für Deinen lieben Kommentar! :) Während das Bier vor sich hinbraut entsteht Kohlensäure. Ich habe keine Ahnung wie, aber es passiert einfach :) Besonders die Ananasstücke, wenn Du eines isst, das ist mit Kohlensäure vollgesogen... Also wenn es für Euren Geschmack nicht genug Säure drin hat, dann lasst dir Ananasstücke einfach länger drin. :)
    Ich wünsche Dir und Deinem Freund viel Spass beim Brauen und dann Geniessen... :)

    Liebe Grüsse Ida

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  4. heyho, hast du das schon mal mit etwas weniger Zucker versucht? Würde das auch funktionieren , ich bin leider nicht so die "süße"^^

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    1. Hallo Marie der Zucker verwandelt sich in Alkohol und daher ist das Bier nach dem Gären nicht mehr süss :)
      Ganz liebe Grüsse

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    2. Danke für die schnelle Antwort , jetzt wo du es sagst erscheint mir das auch logisch. Oh man ^^

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    3. Nichts zu Danken :) ja, manchmal vergisst man doch einfach das Logischste :)
      Ganz liebe Grüsse

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