Sommer ist einfach fantastisch! Neben dem tollen Wetter, den
langen Tagen und den überall glücklichen Menschen auf den Strassen, kann man
dem Gemüse und den Früchten förmlich beim Wachsen zusehen. Ist die Tomate am
Vortag noch grün, hat sie heute schon einige dunkler werdende Flecken und
übermorgen ist sie schon knall rot, wunderbar duftend und lädt gleich zum Reinbeissen
ein. Oder die kleine Frühlingszwiebel, die erst noch zu spriessen begann, ragt
mit ihrem Grün jetzt schon prächtig nach oben und man muss zusehen, dass sie
geerntet wird, bevor sie dann plötzlich die Form einer normalen Gemüsezwiebel
annimmt. Dann sind da noch die ganzen Salatköpfe, die in ihren sattesten Farben
zuerst klein und schon im Nu, in voller Grösse auf der Erde liegen. Und
natürlich nicht zu vergessen die Karotten, deren Blätter täglich mehr und mehr
in die Höhe schiessen und damit zu verkünden geben, dass ihre Karotte, die als
Wurzel unter der Erde ebenfalls wächst, bald genussbereit ist. Wenn dann
plötzlich ein kleines Stück orange Farbe aus der Erde hervorragt, ist es wirklich
höchste Zeit, die Karotten aus der Erde zu ziehen!
Das hat mein Bruder gestern
gemacht und mit seiner Ernte ist er voller Stolz zu mir gekommen, um mir einen
Teil davon zu schenken. Ich habe es doch wirklich gut! :) Die Karotten sahen
mit ihrer ganzen grünen Pracht einfach so schön aus, dass ich sie bevor ich sie
verarbeitet habe, schon fotografieren musste. Und weil mir das Möhrengrün schon
immer, ob gekocht oder roh, sehr schmeckte (siehe gebratenes Möhrengrün mit Chana Dal oder grüne Möhrensuppe) und man es viel zu selten zu den Karotten
mitbekommt, musste ich die gestrige Chance gleich nutzen und es ebenfalls
verarbeiten. Aber was heisst da „ebenfalls“, das Möhrengrün war eigentlich der Hauptfokus, auf den ich mein Augenmerk gesetzt
habe. Das Möhrengrün habe ich mit gerösteten Pekannüssen und
Sonnenblumenkernen, etwas Chili, Zitrone und Olivenöl, kurzerhand zu einem vollmundigen
Pesto verarbeitet. Pesto ist eine meiner Lieblingssaucen, die so schön würzig
und intensiv ist, dass sie mit nur wenigen Löffeln jedes Gericht zu etwas ganz
Besonderem macht. Und dabei benötigt man für die Herstellung eines Pestos, - ob man das originale Pesto Genovese aus
Basilikum und Pinienkernen macht, oder wie jetzt ich das Möhrengrün verwendet,
oder auch aus ganz anderen Kräutern, getrockneten Tomaten und Nüssen mixt, - nie
mehr als 10 Minuten und muss daher «Pesto» wirklich nicht kaufen.
Mein Pesto durfte als erste Amtshandlung knackige und nur
kurz gebratene Karotten und Gartenerbsen verfeinern. Und als nächstes möchte
ich es als Füllung für Ravioli verwenden.
Für das Pesto
100 g Möhrengrün
50 g Pekannüsse
50 g Sonnenblumenkerne
1 Chilischote
2 Knoblauchzehen
Saft von ½ Zitrone
200 ml Olivenöl
Salz nach Geschmack
Als erstes die Pekannüsse in kleiner Stücke brechen
und zusammen mit den Sonnenblumenkernen in einer beschichteten Bratpfanne ohne
Fett goldbraun rösten. Auf einen Teller geben und abkühlen lassen.
Das Möhrengrün waschen, abtrocknen und grob schneiden.
Die Knoblauchzehen schälen, die Chilischote waschen und in Stücke schneiden.
Nun alles im Mixer mit dem Olivenöl und Zitronensaft
zu einem nicht allzu feinen Pesto mixen. Das Pesto mit Salz abschmecken und in
ein sauberes ausgekochtes Glas füllen. Mit einer dünnen Schicht Olivenöl
bedecken und im Kühlschrank aufbewahren.
Anmerkungen:
Das Pesto ist im Kühlschrank ca. 2 Wochen haltbar. Nachdem die gewünschte Menge
genommen wurde, das Pesto wieder mit etwas Olivenöl bedecken. So bleibt es
haltbar.
Wer das Pesto für längere Zeit haben möchte, kann es auch in Eiswürfelformen portioniert in den Eisschrank geben. So behält es sich einige Monate ohne Probleme frisch.
Und nun zu den gebratenen Karotten...
500 g Karotten
1 TL Olivenöl
250 g Gartenerbsen (125 g ohne Hülse)
2 EL Möhrengrün-Pesto
3 EL Wasser
Salz und Chiliflocken.
Die Karotten gut abbürsten und je nach Grösse, der
Länge nach halbieren bzw. die dickeren Karotten vierteln. Die Gartenerbsen aus
ihrer Hülse pulen.
In einer grossen Bratpfanne das Olivenöl erhitzen und
die Karotten ca. 5 Minuten scharf anbraten. Nun die Gartenerbsen zugeben und
für weitere 3 Minuten braten. Das Pesto und Wasser untermischen, die Pfanne vom
Herd nehmen und alles mit Salz und Chiliflocken abschmecken. Die gebratenen
Möhren auf Tellern anrichten und einfach so geniessen oder zum Beispiel zu
einem Pull apart Bread oder glutenfreien Quinoa-Tortillas servieren.
Anmerkungen: Wenn Ihr keine Bio-Karotten, oder eher ältere Karotten nehmt, dann würde ich sie schälen.
Viel Spass beim Nachkochen und einen sonnigen Sonntag!
Alles Liebe
Ida
Wir haben das Pesto gestern gemacht und mit Spaghetti gegessen. Schmeckt hammermässig und geht so schnell und man vermisst den Parmesan überhaupt nicht! Heute gibt es gleich nochmal Nudeln damit, diesmal überbacken :-). Vielen Dank für das Teilen! Viele Grüsse Karin
AntwortenLöschenToll zu hören liebe Karin, dass Ihr das Pesto schon ausprobiert habt und es Euch so gut schmeckt. Ich habe mich auch wirklich darin verliebt und esse es mit so ziemlich allem im Moment. :) Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar!
LöschenGanz liebe Grüsse
Ida