Simit gehören bei mir in die Kategorie
Kindheitserinnerung. Ich weiss noch ganz genau, wie ich einen solchen
Sesamkringel das erste Mal in der Hand hielt und schon beim Reinbeissen wusste:
Dieses Brot möchte ich noch öfters geniessen. Kurz bevor ich dann mit meinem
Vater nach Istanbul fuhr, erzählte mir meine Mutter von ihrem lange vergangenen
Istanbultripp und dass an jeder Strassenecke Männer standen, die auf einem
Holzstock mindestens zwei Dutzend Simit aufgetürmt hatten, um sie feil zu
bieten.
Mit dieser und vielen weiteren Erwartungen kam ich schliesslich in
Istanbul an und wurde nicht enttäuscht. Die Stadt war noch schöner, der
Bosporus noch imposanter, die Menschen noch quirliger und geschäftiger, das
Essen noch würziger und feiner, als ich es mir vorstellen konnte. Darunter
fielen auch die aufgetürmten Simit, die noch goldiger leuchteten und noch
frischer dufteten. Da war es natürlich klar, dass ich meinen Vater immer wieder
dazu anhielt, mir einen solchen Simit zu kaufen. Doch meinem Vater waren die
offen verkauften Simit etwas suspekt und so schaffte er es, bis zum Ende des
Urlaubs, mich zu vertrösten und ich fuhr schliesslich nach Hause, ohne einen
solchen originalen Simit aus seinem Herkunftsland probiert zu haben.
Umso mehr Simit musste ich also in der Schweiz
essen, bis ich vegan wurde und merkte, dass ihr Teig meisst Eier und Butter beinhaltet.
Doch glücklicherweise merkte ich auch bald, dass Simit herzustellen überhaupt
keine Hexerei, sondern im Gegenteil sogar ziemlich einfach ist und dabei sogar
noch Spass macht. Und so kommt es, dass es bei mir zu Hause immer mal wieder
von der Küche aus und bis in die ganze Wohnung nach Istanbul riecht.
Rezept ergibt 4 Simit
300 g Weissmehl
1 TL Trockenhefe (3 g)
10 g Zucker
1 flacher TL Salz
1 ½ EL neutrales Öl
200 ml Wasser
Ausserdem:
75 g Sesam
2 EL Traubensirup
2 EL Wasser
Das Mehl mit der Hefe dem Zucker und
Salz mischen. Das Öl und Wasser zugeben und alles zu einem glatten
geschmeidigen Teig kneten. Am Anfang ist der Teig sehr klebrig, aber mit der
Zeit wird er immer leichter knetbar und klebt dann gar nicht mehr und ist somit
schön elastisch.
Jetzt den Teig zugedeckt an einem
warmen Ort eine Stunde aufgehen lassen.
Inzwischen in einer beschichteten Pfanne
den Sesam goldgelb rösten und auf einen flachen Teller geben
Den Ofen auf 200° vorheizen.
Den aufgegangenen Teig in vier
gleichgrosse Stücke teilen. Das erste Teigstück mit den Händen auf einer
bemehlten Fläche zu einem ca. 60 cm langen Strang rollen.
Die beiden Enden in
eine Hand nehmen und mit der anderen Hand das zusammengefaltete Ende halten.
Jetzt den Teigstrang eindrehen, dabei immer wieder leicht nach ziehen, damit
der eingedrehte Strang nicht zu dick wird.
Nun den eingedrehten Strang zu einem
Ring formen und die Enden festmachen. Mit den weiteren drei Teigstücken gleich
fortfahren.
Den Traubensirup auf einem grossen
Teller mit dem Wasser mischen. Den ersten Teigrkringel zuerst in der
Sirupmischung und dann im Sesam wenden. So wenden, dass möglichst viel Sesam am
Teig klebt. Danach den Simit auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
Sobald alle Teigkringel mit Sesam ummantelt sind, sie im vorgeheizten Ofen 20 –
25 Minuten backen.
Die Simit abkühlen lassen und dann pur
oder aufgeschnitten als Sandwichbrot oder mit einem beliebigen Aufstrich süss
oder salzig geniessen.
Anmerkungen: Wer keinen Traubensirup findet, kann ihn durch Ahornsirup oder Agavendicksaft ersetzen.
Die Simit können auch eingefroren werden und dann bei Bedarf langsam auftauen lassen und eventuell zum Schluss im Ofen kurz erwärmt werden.
Anmerkungen: Wer keinen Traubensirup findet, kann ihn durch Ahornsirup oder Agavendicksaft ersetzen.
Die Simit können auch eingefroren werden und dann bei Bedarf langsam auftauen lassen und eventuell zum Schluss im Ofen kurz erwärmt werden.
Nur eines bleibt mir wahrscheinlich verwehrt: Einen solchen
Simit in Istanbul von einem Strassenhändler abzukaufen und direkt mitten im
Geschehen geniessen zu können. Der würde dann bestimmt fast so gut, wie meine
Simit schmecken! :P
Alles Liebe
Ida
Klingt super,ich habe nur 2 Fragen:
AntwortenLöschenNimmst du Trocken- oder frische Hefe?
Und wo bekomme ich Traubensirup bzw. könnte ich den auch ersetzen?
Lieben Dank!
Vielen Dank! Ich nehme Trockenhefe, das notiere ich gleich noch. Danke! Und den Tarubensirup gibt es im türkischen Supermarkt. Falls Du ihn nicht findest, kannst Du ihn durch Ahornsirup oder Agavendicksaft ersetzen.
LöschenLiebe Grüsse
Ida
Würde auch gerne wissen! Ich liebe Simit!
AntwortenLöschenIch auch! :) Den Traubensirup findest du in türkischen Supermärkten und ansonsten kannst Du ihn durch Agavendicksaft oder Ahornsirup ersetzen.
LöschenLiebe Grüsse
Ida
Suchtpotential!!! Ein fantastisches Rezept liebe Ida, vielen Dank dafür! Mein Mann meinte schon, die müsse es heute wieder geben :D. Also wird Frau heute nach der Arbeit gleich wieder in der Küche stehen. Danke für deine vielen Inspirationen. Liebe Grüsse Bärbel
AntwortenLöschenVielen Dank liebe Bärbel für Deinen super netten Kommentar!! Toll, dass die Simit Euch so gut schmecken :)
LöschenGanz liebe Grüsse
Ida