Es gibt Menschen, die essen um zu leben und dann gibt es mich, ich lebe um zu essen und zu kochen! Ich würde sagen, letzteres macht mir fast noch ein bisschen mehr Spass. Die Zutaten vorzubereiten, zusammenzumischen, brutzeln, dampfen, backen, garen zu lassen und dann schlussendlich ein tolles Ergebnis auf dem Tisch zu haben, erfüllt mich richtig. Natürlich gehört das Geniessen des Essens auch dazu, aber wenn mir eine Idee im Kopf schwirrt, etwas Neues auszuprobieren oder ein grosses Fest ansteht, für das ich in der Küche stehen darf, dann bin ich fast nicht mehr zu halten. Ich koche bis spät in die Nacht, schlafe nur ganz kurz, um dann wieder in aller Herrgottsfrühe aufzustehen und weiter zu wirken, bis alles perfekt ist und aufgetischt werden kann.
Genau so ging es mir heute Morgen. Um halb sechs bin ich aufgewacht und meine Gedanken kreisten nur noch um Ricotta. Es muss doch veganen Ricotta geben, der wirklich schmeckt und bei dem auch die Konsistenz gut mitspielt! Wie Ihr mich kennt, muss das Rezept aus wenigen und natürlichen Zutaten bestehen und eine nicht allzu grosse Kalorienbombe darstellen. Also musste einmal mehr der Blumenkohl als Basis herhalten. Blumenkohl nicht allzu stark püriert, verleiht dem Ricotta übrigens die fein körnige Konsistenz, die so typisch für das Original ist. Für die Reichhaltigkeit und den cremigen Geschmack nahm ich Cashewnüsse. Die frische Note erzielte ich durch Zitronensaft und Zitronenabrieb und das «unschuldige» feine des Ricottas hob ich durch eine Prise Zucker hervor. Ich muss sagen, ich bin begeistert und freue mich schon darauf, verschiedene klassische und neue Gerichte damit auszuprobieren.
Fürs
Erste, wollte ich ihn pur als Aufstrich geniessen. Dafür zauberte ich zwei
Sorten Cracker: die erste Variante besteht aus Buchweizen gemischt mit Sesam
und etwas Knoblauchpulver, was einen tollen würzigen und leicht käsigen
Geschmack gibt. Als zartes Gegenspiel kreierte ich Cracker aus Amaranth
gemischt mit Kürbiskernen und Thymian. Um die kalte Platte für mich perfekt
abzurunden, benötigte ich nur noch ein wenig frisches Gemüse zum Dippen und
Belegen und ich war wunschlos glücklich.
Rezept als Partyplatte für 4 – 6 Personen
Für den Ricotta (ergibt 2 Portionen)
250 g gekochter Blumenkohl100 g Cashewnüsse
Abrieb einer halben Bio-Zitrone
1 ½ EL Zitronensaft
125 ml Wasser
Für die Amaranth-Kürbiskern
Cracker
100 g Amaranth (getrocknet)50 g Kürbiskerne
20 g Kokosöl
½ TL Backpulver
½ - 1 TL Salz (nach Geschmack)
Pfeffer nach Geschmack
2 kleine Zweige Rosmarin (frisch oder getrocknet)
200 ml Wasser
Für die Buchweizen-Sesam Cracker
100 g Buchweizenmehl
50 g Sesam
20 g Kokosöl
½ TL Backpulver
½ - 1 TL Salz (nach Geschmack)
¼ TL Knoblauchpulver
½ TL getrockneter Thymian
150 ml Wasser
Ausserdem:
Kokosöl zum Einfetten
Gemüse zum Dippen oder Belegen
Für die Amaranth Cracker den Amaranth im Mixer zu einem feinen Mehl mahlen und in eine Schüssel geben. Die Kürbiskerne etwas grober mahlen zum Amaranthmehl geben. Die Rosmarinnadeln von den Zweigen zupfen, fein hacken und mit den übrigen Zutaten zum Mehl geben und zu einem glatten Teig rühren. Den Teig stehen lassen.
Für die Buchweizen Cracker alle Zutaten in
einer Schüssel zu einem glatten Teig verrühren. Ein mit Backpapier belegtes
Blech mit Kokosöl bepinseln und den Buchweizenteig dünn (wie eine grosser
Pfannkuchen) darauf verstreichen und im vorgeheizten Ofen 10 Minuten backen.
Den Ofen auf 220° hochstellen und die Cracker nochmals 15 – 20 Minuten knusprig
backen. Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und in die gewünschten Stücke
brechen.
Jetzt das Backpapier nochmals einfetten und
den Amaranthteig ebenfalls dünn auf dem Backpapier ausstreichen. Den Teig 10
Minuten bei 200° vorbacken und dann bei 220° weitere 15 – 20 Minuten knusprig
backen. Den grossen Cracker auskühlen lassen und in die gewünschten Stücke
brechen.
Für den Ricotta den gekochten Blumenkohl mit
den Cashewnüssen, dem Zitronenabrieb und Saft und dem Wasser pürieren. Den
Ricotta mit einer Prise Salz abschmecken und in eine Schüssel füllen.
Das Gemüse der Wahl waschen und schneiden.
Auf einer grossen Platte die Cracker mit der
Ricottaschüssel und dem Gemüse anrichten und geniessen.
Anmerkungen: Den Blumenkohl am besten mit
einem ½ TL Zucker in leicht gesalzenem Wasser ca. 15 Minuten kochen. So wird
der Blumenkohl milder. Falls Ihr das verpasst habt, eine Prise Zucker zur
Ricottamischung geben.
Wenn Ihr die Cracker in gleichmässigen
Stücken wollt, einfach die Cracker nach dem vorbacken in die gewünschten Stücke
anschneiden und dann weiterbacken. So könnt Ihr sie dann ganz einfach den
Linien entlang brechen.Viel Spass beim Nachkochen und ich bin gespannt, was ihr mit dem Ricotta tolles zubereitet. :)
Alles Liebe
Ida
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